Stanislaw Jewgrafowitsch Petrow war am 26. September 1983 leitender Offizier in der Kommandozentrale der sowjetischen Satelittenüberwachung als ein Satellit des sowjetischen Frühwarnsystems einen Angriff der USA mit nuklearen Interkontinentalraketen auf die UdSSR meldete. Das Protokoll sah vor, dass ein mit allen Mitteln geführter sofortiger Gegenschlag gestartet werden sollte.
Kurz nach Mitternacht meldete der Computer den Start einer Atomrakete aus dem US-Bundesstaat Montana. Ab diesem Zeitpunkt hatte die sowjetische Führung exakt 28 Minuten Zeit um über einen unwiderruflichen Gegenschlag zu beraten. Petrow blieb rund eine Viertelstunde Zeit um seine Vorgesetzten zu informieren. Er war so besonnen genug, einen Erstschlag für unwahrscheinlich einzustufen, da der Raketenstart laut dem System lediglich von einer Basis erfolgt sein sollte. Auch auf Satellitenaufnahmen der US-Basis konnte Petrow keine Rakete erkennen – jedoch hatten diese Bilder eine geringe Aussagekraft, da die Basis zu diesem Zeitpunkt auf der Tag-Nacht-Grenze lag. Petrow meldete seinen Vorgesetzten dennoch einen Fehlalarm.
Kurz darauf meldete das Computersystem den Start einer zweiten, dritten, vierten und fünften Rakete. Da das Satellitensystem letztlich keine weiteren Raketen meldete, blieb Petrow bei seiner Einschätzung, da seiner Ansicht nach ein tatsächlicher Atomschlag mit deutlich mehr Raketen hätte stattfinden müssen. Da ihm keine anderen Daten zur Verfügung standen, die seine Einstufung untermauerten, verließ er sich völlig auf sein Bauchgefühl. Erst nach 17 langen Minuten wurde aus den Daten der landgestützten Bodenradare klar, dass tatsächlich keine Raketen abgeschossen wurden waren.
Am Morgen stellte sich heraus, dass das satellitengestützte Frühwarnsystem Sonnenreflexionen auf Wolken in der unmittelbaren Umgebung der Malmstrom Air Force Base in Montanta, wo auch tatsächlich US-amerikanische Interkontinentalraketen stationiert waren, als Raketenstarts fehlinterpretiert hatte. Auch wenn den Befehl zum Gegenschlag letzlich noch das sowjetische Oberkommando und die Staatsführung hätten geben müssen, hatte Petrow durch sein besonnenes Verhalten die hierarchische Kettenreaktion bis zu einem möglichen Nuklearkrieg rechtzeitig unterbrochen und hat dadurch womöglich einen Dritten Weltkrieg verhindert.
Petrow wurde für sein Verhalten seitens seiner Vorgesetzten weder belobigt noch belohnt – aber auch nicht bestraft. Eine ursprünglich geplante Ordensverleihung blieb aus, da seine Vorgesetzten Geheimhaltung vorzogen, um ihr eigenes Gesicht zu wahren. Petrows Vorgehen wurde erst in den 1990ern publik
Petrow starb am 19. Mai 2017 als ein wahrer Held!